In diesem Artikel möchten wir Ihnen alles verständlich über die österreichische Istbesteuerung erklären. Wir werden den Unterschied zwischen Rechnungen mit und ohne Teilzahlungen erläutern und Ihnen zeigen, wie Ausgaben bei der Istbesteuerung behandelt werden. Lassen Sie uns gemeinsam Schritt für Schritt in dieses Thema eintauchen, um es besser zu verstehen.
Was ist die Istbesteuerung?
Die Istbesteuerung ist ein steuerliches Prinzip in Österreich, das in Bezug auf die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) angewendet wird. Bei der Istbesteuerung müssen Unternehmen die Umsatzsteuer erst dann an das Finanzamt abführen, wenn sie tatsächlich Zahlungen von ihren Kunden erhalten haben. Das bedeutet, dass die Umsatzsteuer erst dann fällig wird, wenn die entsprechende Rechnung beglichen wurde.
Istbesteuerung bei Rechnungen ohne Teilzahlungen
Bei der Istbesteuerung in Österreich ist das Datum des Zahlungseingangs entscheidend für die Abführung der Umsatzsteuer. Das Ausstellungsdatum der Rechnung (Buchungsdatum) spielt keine Rolle. In unserem Beispiel mit Erklärung haben wir die Regeln zur Rechnungsstellung und Umsatzsteuerabführung in Österreich für Sie zusammengefasst.
Beispiel für Istbesteuerung in Österreich
In diesem Beispiel werden wir Ihnen die Istbesteuerung in Österreich genau erläutern. Anschließend werden wir Schritt für Schritt erklären, warum jeder Schritt so erfolgt.
Dienstleistung erbracht
8. März 2023
Am 8. März hat Fritz eine Dienstleistung für seinen Kunden erbracht.
Rechnung ausgestellt
30. April 2023
Am letztmöglichen Tag hat Fritz die Rechnung an seinen Kunden gesendet.
Zahlung erhalten
14. Mai 2023
2 Wochen später hat Fritz die Zahlung für die Rechnung erhalten.
Umsatzsteuer abführen
15. Juli 2023
Fritz muss die Umsatzsteuer bis 15. Juli 2023 einreichen und abführen.
Erklärung Istbesteuerung in Österreich
1. Schritt: Leistung erbringen
Fiktives Datum: 8. März 2023
Eine Dienstleistung oder ein Produkt wurde an den Kunden ausgeliefert.
2. Schritt: Rechnung ausstellen
Spätestens bis zum Ende des nachfolgenden Monats
Nach Leistungserbringung muss die Rechnung spätestens bis zum Ende des darauffolgenden Monats gebucht werden. Im Beispiel wurde die Leistung im März erbracht, die Rechnung muss also bis spätestens 30. April 2023 ausgestellt werden.
3. Schritt: Zahlungseingang
Bis zum vereinbarten Zahlungsdatum
Sobald der Kunde den Rechnungsbetrag überwiesen hat, ist es wichtig, dass die Rechnung in der Buchhaltung gebucht wird. Das Fälligkeitsdatum der Rechnung kann frei festgelegt werden. Für die Umsatzsteuer-Abführung ist lediglich relevant, wann die Zahlung des Rechnungsbetrages auf das Konto eingegangen ist.
Das Datum des Zahlungseinganges der Rechnung ist für die Einnahmen-Ausgaben Rechnung relevant. Die Rechnung kann nun mit diesem Datum gebucht und in der Einnahmen-Ausgaben Rechnung angeführt werden.
4. Schritt: Umsatzsteuer abführen
Spätestens bis zum: 15. des übernächsten Monats
Die Umsatzsteuer muss spätestens bis 15. des übernächsten Monats nach Zahlungseingang abgeführt werden. In unserem Beispiel muss die Umsatzsteuer für den Zahlungseingang der Rechnung vom April also bis spätestens 15. Juni 2023 an das Finanzamt abgeführt werden.
Achtung: Diese Regeln gelten nur, wenn der Kunde erst nach der Rechnungsstellung bezahlt hat (Normalfall). Ist bereits zuvor eine Zahlung vom Kunden für diese Rechnung eingegangen, so gelten diese Regeln nicht.
Eine direkte Gegenüberstellung zur Sollbesteuerung mit denselben Inhalten aus diesem Beispiel finden Sie in unserem Musterbeispiel zur Sollbesteuerung in Österreich.
Istbesteuerung bei Rechnungen mit Teilzahlungen
Wird eine Rechnung in mehreren Teilzahlungen beglichen, so muss das Datum der Umsatzsteuer-Abführung für jede Zahlung separat berechnet werden. Jede Zahlung muss separat am 15. des übernächsten Monats abgeführt werden. Die Teilzahlungen sollten ebenfalls einzeln in der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung getrennt aufgelistet werden.
Sparen Sie Zeit und Energie bei der Erstellung von Rechnungen und überlassen Sie uns die Arbeit. So können Sie sich ganz auf Ihr Geschäft konzentrieren.
Istbesteuerung bei Ausgaben
Bei der Besteuerung von Ausgaben hat man die freie Wahl zwischen:
- Rechnungsdatum: Datum, an dem die Rechnung ausgestellt wurde.
- Zahlungsdatum: Datum, an dem die Rechnung bezahlt wurde (= Zahlungsausgang).
Aus diesem Grund wird in manchen Rechnungsprogrammen einfach nur die Beschreibung Datum als Eingabefeld verwendet. Sie haben die Freiheit, ein Datum Ihrer Wahl zu wählen.